Jesus Christ, dieser Superstar. Manche nennen es Hybris. Andere Rebellion gegen eingefahrene Traditionen. Sicher ist, Michael Jackson rebellierte. Und nicht nur auf seinem DANGEROUS Album Cover von 1991 stellte Michael Jackson kirchliche Traditionen und Religion auf den Kopf. Buchstäblich DANGEROUS war das.
Bild: Michael Jacksons DANGEROUS Album Cover von 1991, SONY Music Entertainment. Maler des Gemäldes mit dem Namen „King of Pop“ (Acryl auf Holz 82” x 74”) ist Mark Ryden. Das Original des Gemäldes ist ausgestellt in der Paul Kasmin Gallery, 293 Tenth Ave., New York, NY 10001. Quelle
„Ich betrachte mich nicht als religiös im Sinne von einem bestimmten Dogma zugehörig. Ich betrachte mich als spirituell – weil ich daran glaube, dass es einen Bereich im Bewusstsein gibt, in dem wir unsere Universalität erfahren können. Ich lese alle Arten von religiöser Literatur, weil ich glaube, dass in allen die Wahrheit liegt.“
Michael Jackson, 1992. 1
„Das Traditionelle ist da, das Handwerkliche ist da, aber ich lehne mich auf meine Weise gegen „das System“ auf.“
Michael Lee Bush, Designer des King of Pop über die Philosophie in der Art des Michael Jackson. 2
Michael Jackson, das Altarbild für die Kirche und Napoleon
Fast zwei Jahrhunderte vor der Veröffentlichung von Michael Jacksons DANGEROUS Cover malte Jean-Auguste-Dominique Ingres 1806 „Napoleon auf seinem kaiserlichen Thron“. Ingres orientierte sich für die bombastische Darstellung des Franzosen, der sich selbst krönte, an einem Werk, das für die Kirche bestimmt war: dem „Genter Altarbild“ aus dem 15. Jahrhundert. Mit Gott, dem Weltenherrscher auf dem Thron. 3
Napoleon nahm also auf dem Gemälde laut Ingres den Platz Gottes ein.
1990 ließ Michael Jackson vom Maler Mark Ryden ein Gemälde anfertigen, das als DANGEROUS Album Cover veröffentlicht werden sollte. Ryden orientierte sich bei der Darstellung der Figur des „King MJ“ an Ingres Vorlage von „Napoleon auf dem kaiserlichen Thron“. Ryden orientierte sich also bei der Darstellung des Michael Jackson am „Genter Altarbild“ aus dem 15. Jahrhundert, das für die Kirche bestimmt war. Mit Gott dem Weltenrichter auf dem Thron.
„King MJ“ nahm also laut Ryden nicht nur den Platz Napoleons, sondern auch den Platz Gottes ein.
l: Der Weltherrscher auf dem Genter Altarbild von Jan van Eyck 15. Jahrhundert Bildquelle
m: Napoleon auf dem kaiserlichen Thron von Ingres 1806 (eigenes Foto von Quelle
r.: Der „King of Pop“ auf dem Thron von Mark Ryden 1991
Der Maler Ingres porträtierte Napoleon 1806 auf seinem kaiserlichen Thron wie einen ewigen Regenten, angesichts der Leichenblässe Napoleons auch über den Tod hinaus. Der Maler Ingres zitierte mit seinem Bild christliche Traditionen und stellte den selbst ernannten Kaiser wie Gott persönlich dar.
Michael Jackson, Rebellion gegen Religion und Kirche oder „Herr der Herren“
Mittelpunkt und Hauptfigur auf dem (Genter) Altarbild ist der „Gottvater als Weltenrichter“. Auf Ingres „Napoleon“ nimmt den Platz Gottes der „Allmächtige“ Napoleon ein. Bei Mark Ryden nimmt 1990 diesen Platz der Hundekönig ein, in dem Michael Jackson versteckt ist. Würde man nicht nur die bildliche Darstellung der Hauptfigur des Genter Altarbildes übernehmen, sondern auch die wörtlichen Beschreibungen, würde sich das Ergebnis auf dem DANGEROUS Cover des King of Pop von 1991 wie folgt lesen:
„King MJ“, „König der Könige und Herr der Herren“?
„King MJ“, „Gott Vater/der Dreieinige Gott/Christus“. 4
„King MJ“, Weltenrichter? Schöpfer?
Und das Ergebnis wäre die Krönung.
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle ;
m.: Napoleon auf dem kaiserlichen Thron von Ingres (eigenes Foto von Quelle);
r.: „King MJ“ auf dem DANGEROUS Cover von Ryden Quelle
Für mehr Information über den Genter Altar siehe Wikipedia unter folgendem Link: Genter Altar.
Michael Jackson proklamierte zeit seines Lebens, „Tue Gutes und du wirst Gott nahe sein“ und so kann auch die Botschaft in seiner Darstellung entsprechend interpretiert werden.
Aber ob die Kirche 1991 die Neusortierung ihrer etablierten Symbole durch Michael Jackson amüsant gefunden hat? Zusätzlich wurde die Kirche auch zur selben Zeit von einer anderen Madonna provoziert und war damit beschäftig, deren „Blonde Ambitionen“ im Zaum zu halten. 5 Das ging so weit, dass Papst Johannes Paul II. zum Boykott der Konzerte Madonnas (der Sängerin) aufgerufen hatte. Madonna hätte nach Meinung der Kirche mit ihrer Performance „Satan erneut in die Welt entlassen.“ 6
Madonna und Michael Jackson teilten übrigens denselben Choreografen: Vincent Paterson. 7, 8
Die Kirche bevormundete also Kunst. Anno 1989. Und Michael Jackson startete nicht erst 1991 eine Rebellion gegen Religion und die Zwänge der Kirchen.
„Rearranging minds and thoughts“ Michael Jackson 1991 in JAM über Kirchen und Religion
In den Altarbildern wie dem „Genter Altarbild“ von 1432, das Vorlage für Kaiser Napoleons Darstellung und der Darstellung des King of Pop gewesen war, bestimmten kirchliche Traditionen den Aufbau und die Anordnung des Gemäldes. Auf Altarbildern wie jenes vom Maler van Eyck aus dem 15. Jahrhundert, wurden die „Feierlichkeiten eines Gottesdienstes“ zelebriert. Das waren Feierlichkeiten, strenge Ordnungen und Traditionen, die von der Kirche hart erfochten worden waren, denn in einer streng vorgegebenen Ordnung lässt sich ein Volk besser kontrollieren.
Doch immer tauchten in der Historie ungehorsame Künstler auf und brachten diese eingefahrenen Ordnungen durcheinander. Stets gab es rebellische Artisten, die mit ihren Werken die Menschen zum selbstständigen Denken aufforderten. Mit Rebellion gegen Tradition und Religion und dem Aufruf zum selbständigen Denken setzte Michael Jackson eine ganz eigenständige Tradition fort. 9
In den 1990ern stand Michael Jackson mit allem, was er tat im Interesse der Weltöffentlichkeit. Jackson zitierte die alten eingefahrenen Ordnungen. Jackson stellte die Konventionen auf den Kopf. Und Michael Jackson rebellierte auf globalem Level und machte Religion und Kirche zum Thema. Das war 1991 DANGEROUS. Das war 2001 THREATENED.
Ganz persönliche Erfahrung mit Rebellion gegen Religion machte Michael Jackson bereits in den 1980ern. Die Kirche, der er angehörte, bevormundete zu diesem Zeitpunkt seine Kunst. Aus diesem Grunde sah sich Jackson 1988 genötigt, aus der religiösen Gemeinschaft der Zeugen Jehovas auszutreten. Und 1991 sang er ein Lied darüber:
„Ich werde vom System konditioniert … welche Möglichkeiten gibt es? … Die Welt verändert sich/Neuordnung von Meinungen und Ideen“
Michael Jackson 1991 in JAM. 10
„Conditioned by the system“: Michael Jackson 1991 in einer Klage gegen die Kirche?
Michael Jacksons Kirche der Zeugen Jehovas mit ihren strikten Regeln hatte ihm 1988 während der Dreharbeiten zu SMOOTH CRIMINAL ein Ultimatum gestellt: Jackson solle sich zwischen seinem Wirken in der Unterhaltsindustrie oder seiner Mitgliedschaft zu den Zeugen Jehovas entscheiden.
Über Jahre hatten die persönlichen „Monitore“ der Zeugen Jehovas die beruflichen Aktivitäten Jacksons überwacht und den obersten Stellen der Religionsgemeinschaft davon Bericht erstattet. THRILLER kritisierten sie als okkult, Jacksons Tanzstil als zu obszön. Rügen und Vorladungen waren die Folge für Michael. 1988 reichte Michael Jackson dann quasi die Kündigung bei den Zeugen Jehovas ein.
Jackson kündigte den Zeugen Jehovas auf die passiv-aggressive rebellische „Michael-Jackson-Art“ in aller Öffentlichkeit: in seinem aufsehenerregenden Kurzfilm SMOOTH CRIMINAL griff Jackson 1988 zum Maschinengewehr und schoss in Rage um sich und den ganzen Laden zusammen. Doch das Benutzen einer Waffe im Film widersprach den Statuten der Zeugen Jehovas und das Zurschaustellung von Gewalt ist unvereinbar mit ihren Ansichten. Nach über zwanzigjähriger Zugehörigkeit zu dieser Religionsgemeinschaft wird Jackson diese Regel sicher bekannt gewesen sein. Die Szenen änderte er aber nicht. Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas stellten ihm daraufhin ein Ultimatum: Er habe entweder die Unterhaltungsindustrie zu verlassen oder ihre Kirche.
„Sie ordneten an, dass ich eine Entscheidung treffen muss. Ich muss die Kirche verlassen, oder die Unterhaltungsindustrie verlassen.“
Karen Faye, 2010, Michael Jacksons langjährige Make-up Artistin über Jackson, als er ihr vom Ultimatum der Zeugen Jehovas erzählte. 11
Wir wissen von Michael Jacksons Entscheidung. Den Zeugen Jehovas allerdings hatte er auch keine andere Wahl gelassen. Jede Salve aus dem Maschinengewehr des SMOOTH CRIMINAL besiegelte seinen Ausschluss aus der Kirche ohne die Kündigung aussprechen zu müssen.
Bild: Der SMOOTH CRIMINAL Michael Jackson schießt sich 1988 den Weg frei Quelle
„Du kannst mich nicht verletzen … Ich habe Frieden in mir gefunden“
Michael Jackson 1991 in JAM, Song Nummer 1 auf dem DANGEROUS Album. [/efn_note]Michael Jackson, JAM, Dangerous Album 1991: „She Prays To God, To Buddha Then She Sings A Talmud Song…I Just Want You To Recognize Me In The Temple/You Can′t Hurt Me I Found Peace Within Myself“ [/efn_note]
Doch zurück zum „Altarbild“ des King of Pop von 1991 auf DANGEROUS. Und der evtl. Rebellion des Michael Jackson gegen Religion.
Michael Jackson, Rebellion gegen Religion, denn er wusste, was er tat: „Drei große Gestalten“ und „Weltenrichter“
Im originalen Altarbild von Gent aus dem 15. Jahrhundert sind drei „große Gestalten“ die Hauptpersonen: Maria und Gottvater/Weltenrichter sowie Johannes der Täufer. Das weibliche Erscheinungsbild der Figur Maria könnte es 1991 glatt auf die Plattenhülle von DANGEROUS geschafft haben und auch dort finden sich „drei große Gestalten“. Bei dieser Betrachtungsweise nähme auf DANGEROUS dann allerdings die Position Gottes, des Weltherrschers, dann der mit dem Namen im Heiligenschein ein:
MICHAEL JACKSON
l: Genter Altarbild von Jan van Eyck 1432 (nur hier farblich hervorgehoben zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS-Cover von Ryden 1991 Quelle
DANGEROUS entleiht noch mehr aus dem Altarbild als nur drei Gestalten:
Ziehen nicht auch 1991 in derselben Form „Völker zu Gericht“?
Ist nicht auch die Form der Gruppe der „Gerechten“ in Gent, der Form der Kinder in den Fischen um den Hundekönig auf DANGEROUS verblüffend ähnlich?
Erscheint auch die Form der „Sünder“ aus Gent in den Gondeln auf dem Plattencover wieder?
Vier Menschengruppen, im Genter Original „Märtyrer, die Kleriker waren“, „Heilige Jungfrauen“, „Patriarchen“ und „Hirten der Kirche“ 12, überspringen 500 Jahre und landen in ihrer puren Form in Michael Jacksons Geisterbahn auf DANGEROUS.
Und sie alle formieren sich um den „Quell des Lebens“.
l: Genter Altarbild von Jan van Eyck 1432 (nur hier farblich hervorgehoben zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS-Cover von Ryden 1991 Quelle
Michael Jackson, das DANGEROUS Cover und der „Quell des Lebens“
Der „Quell des Lebens“ ist der Brunnen im 15. Jahrhundert bei van Eyck.
Der Quell des Lebens wäre dann die Erde 1991 bei Mark Ryden/ Michael Jackson.
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
Vertikale Achsen auf DANGEROUS
Auch die Betonung der vertikalen Achse des Altarbildes aus dem 15. Jahrhundert bleibt DANGEROUS aus dem 20. Jahrhundert erhalten. Sind beide Gemälde von oben nach unten zu lesen?
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
Michael Jackson und die Religion: Der Heilige Geist, die Liebe und ein Vogel
Fünfhundert Jahre zuvor fand die Taube ihren Platz auf dem Genter Altarbild am Himmel in goldenen Sonnenstrahlen. Die Taube gilt als Symbol des Heiligen Geistes und des Friedens.
1991 erscheint auf dem DANGEROUS Cover von Michael Jackson der Pfau an der Stelle der Taube, und auch der ist von goldenen Strahlen umkränzt.
o: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
u.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
Man sagt, das Licht ist bei allen großen Führern ein Symbol für die Wahrheit und des Göttlichen. Das wusste auch der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. An den Symbolen dieses französischen Sonnenkönigs orientierte sich Michael Jackson in seiner Karriere, wie hier im Video auf YouTube dargestellt: „Michael Jackson: The Moonwalker and The Sun. A King to represent a Great Leader“.
Ein Klick auf den Link führt zum Video auf YouTube: „Michael Jackson: The Moonwalker and The Sun. A King to represent a Great Leader“.
Die Taube ist das Symbol des Friedens, der Liebe und des „Heiligen Geistes“.
Der Pfau ist Symbol der Liebe, der Harmonie und des „Michael Jackson“.
Der Pfau ist seit 1978 untrennbar mit Michael Jackson, dem Performer, verbunden.
So gesehen auch im Vatikan in Rom. Die Taube natürlich.
Der Strahlenkranz des Lichtes um die Taube im Petersdom, Rom
Michael Jackson und die Krone der Schöpfung
Die offene Krone zu Füßen des Weltenherrschers – der auf dem Altarbild aus Gent aus dem Jahre 1432 – ist Jahrhunderte später auf der Plattenhülle des King of Pop 1991 nach oben gewandert. Bubbles, Michaels Schimpanse bietet sich hier an.
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
„Es ist nicht leicht, Engel zu sehen…“ Michael Jackson, 1991
1432 schwenken auf dem Altarbild aus Gent zwei geflügelte Engel Weihrauch.
1991 auf dem DANGEROUS Cover des Michael Jackson taucht die Form, die diese Engel bilden, wieder auf. In den Vögeln unter der Königin.
„Es ist nicht leicht, Engel zu sehen, obwohl ich schon stundenlang Bilder von ihnen angestarrt habe. Manche Leute können sie auch ohne Bilder sehen, und sie erzählen interessante Geschichten.
Michael Jackson, 1991. 13
o: Ausschnitt aus Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
u.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
Im Original-Altarbild beweihräuchern Engel das Lamm, dem Sinnbild der christlichen Kirche, die verherrlichte Unschuld und das Symbol der Selbstopferung Jesu. Das Lamm auf dem Sarkophag im Genter Altarbild soll den toten Jesus symbolisieren. Tot wie die Vogelkönigin auf DANGEROUS im EXITUS? Die Vogelkönigin, die in enger Verbindung zum Mond und dem Moonwalker steht?
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung)
Bildquelle;
r.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
Ein Hauch von Adam und Eva auf Dangerous?
Und vielleicht finden auch Adam und Eva aus dem Triptychon von 1432 über Umwege ihren Weg in die Fruchtblase der Vogelkönigin im Mondlicht von 1991.
l: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier farblich betont zur Verdeutlichung) Bildquelle;
r.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle
Wenn auch die Fruchtblase vom DANGEROUS Cover mit jener von Hieronymus Bosch aus dem „Garten der Lüste“ mehr als ähnlich ist, so erzählen sie doch dieselbe Geschichte.
Bild links: Fruchtblase im Gemälde von Hieronymus Bosch „Garten der Lüste“ und rechts: Michael Jacksons DANGEROUS album Cover, 1991. Maler Mark Ryden.
„Der Mond waltet über Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt […] über jegliche Art des Werdens.“
Das Buch der Symbole. 14
Zwei Spiegelbilder zwischen denen 500 Jahre liegen
Im Vergleich mit dem originalen „Gott Vater“ auf dem Altarbild von Gent, ergibt sich bei der Neuanordnung der Formen ein Miteinander, das 500 Jahre verbindet.
Der untere Teil des Altarbildes (dem aus Gent von 1432) wirkt wie ein Spiegelbild des oberen. Überbrückt man die Kluft zwischen Himmel und Erde und bringt sie zusammen, fügen sich getrennte Teile zu einem Ganzen. Da das auch 1991 auf DANGEROUS so aussieht, kann vielleicht an dieser Stelle nur zur Verdeutlichung folgende Ergänzung hinzugefügt werden.
l.: DANGEROUS Cover, 20. Jh., von Ryden Quelle;
r: Genter Altarbild, 15. Jh., van Eyck (hier geteilt, neu zusammengesetzt zur Verdeutlichung) Bildquelle
Bleibt die Frage: Ist die Darstellung des Michael Jackson 1991 auf DANGEROUS Hybris oder Rebellion gegen Religion? Oder Ausdruck der Dankbarkeit des Michael Jackson für seine gottgegebenen Talente?
„Michael [hebräisch ’Wer ist wie Gott?‘]. Michael, Verteidiger Gottes.“
15
Verwandte Beiträge:
Quellen
- Jackson, Michael, Out Of The Mouth Of Michael von Paskin, Glenn. 1992.08.16., „I don`t consider myself religious in the sense of subscribing to a particular dogma. I would consider myself spiritual-in that I believe there is a domain of awareness in which we can experience our universality. I read all kinds of religious literature, because I believe there is truth in all of them.“ Chicago Tribune, articles.chicagotribune.com/1992-08-16/entertainment/9203140099_1_dreams-spirituality-daily-journal
- Bush, Michael Lee, Michael Jackson-King of Style – Die Fashion-Ikone, Bush, Michael Lee. 2012/2013, Inside Edition/Seemann Henschel Verlag, Leipzig, Seite 21,148
- Graham-Dixon, Andrew, ITP 240: Napoleon I on His Imperial Throne by Jean-Auguste-Dominique Ingres , 05.12.2004; abgerufen am 17.08.2015, „It is a bizarre fantasy but one that perfectly reflects that illusion of inviolability and infallibility, with dangerous megalomania, that was eventually to be Napoleon’s downfall.“, andrewgrahamdixon.com/archive/itp-240-napoleon-i-on-his-imperial-throne-by-jean-auguste-dominique-ingres.html
- Dupuis-Panther, Ferdinand, Jan van Eyck und das Geheimnis des Lamm Gottes, https://www.schwarzaufweiss.de/belgien/janvaneyck.htm
- Madge through the years, abgerufen 09.04.2015, „[…] 1987: Controversy heats up as her Who’s That Girl? tour makes a stop in Turin, Italy. The pope urges people to skip her shows./1989: „[…]
- Vincent Paterson – The man behind the throne, 2013, Madonnas Choreograf Vincent Paterson erklärte: „My most favourite review I ever got was from the pope. When the „Blonde Ambition“-Tour played in Rome. Their headlines of the newspaper said: „With the blonde Ambition tour satan has been re-released into the world.“ I said: „Oh my god, I did THAT?!“
- https://www.vincentpaterson.com/www.vincentpaterson.com/DOCUMENTARY.html
- Tomassan, Robert E., Chronicle, abgerufen: 12.04.2016, nytimes.com/1990/07/12/style/chronicle-997390.html
- de Tolnay, Charles, Hieronymus Bosch. Das Gesamtwerk, Leopold Voelker (Übersetzer). 1984: „Gegen 1475, zu einer Zeit, da die künstlerische Laufbahn des Hieronymus Bosch begann, malten die Meister von Brügge, Gent, Löwen, Haarlem und Delft nach den alten Prinzipien, die zu Beginn des Jahrhunderts durch den Meister von Glemalle und Jan van Eyck geschaffen worden waren. Die Gemälde dieser Meister waren von der Feierlichkeit des Gottesdienstes erfüllt und inspirierten so den Gläubigen zu demütiger Andacht und zu mystischer Erhebung der Seele. Dies bedeutet, daß der Betrachter in eine höhere Sphäre erhoben wird, wo jedoch die Sprache der Gefühle konventionell ist und keine Worte findet, um ihn zur Selbsterkenntnis und zum bewußten Erleben der wirklichen Welt zu führen. Hieronymus Bosch hat als erster diese edle Konvention durchbrochen; seine Bilder wenden sich unmittelbar an das Denken und helfen dem Betrachter, sich ein selbständiges Urteil über den Menschen und die Wirklichkeit der Dinge zu bilden. Mit ihm verlässt die Kunst die Bevormundung durch die Kirche.“, HASSO EBELING International Publishing München GmbH; Rheingauer Verlagsgesellschaft RVG, Eltville; Copyright 1965 bei HOLLE Verlag Baden Baden, Seite 10
- Jackson, Michael, JAM, 1991.11.26., DANGEROUS – Album: „False prophets cry of doom/What are the possibilities?“/“I told my brother: „There’ll be problems, times and tears for fears. We must live each day like it’s the last.“/ I’m Conditioned By The System … Confusion contradicts the self“/ “The world keeps changing/Rearranging minds and thoughts“, EPIC Records
- Faye, Karen, 2010: „They ordered that I have to make decision. I must leave the church, or leave the entertainment industry.„, karenfayeblog.com/2010/08/29/august-29th/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Genter_Altar, Wikipedia Bild:„Retable de l’Agneau mystique“ von Jan van Eyck (etwa 1390–1441) Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Retable_de_l%27Agneau_mystique.jpg#/media/File:Retable_de_l%27Agneau_mystique.jpg, abgerufen am 17.08.2015, https://de.wikipedia.org/wiki/Genter_Altar
- Jackson, Michael, Dancing the Dream – Angel of Light, 1992/1993, „It’s hard to see angels, although I’ve stared at their pictures for hours. Some people can see them without pictures, and they tell interesting tales. Guardian angels are all female, for instance, which didn’t surprise me once I found out. A birth angel, recruited from the younger ranks, attends every baby when it appears, while another angel, older but not grim, helps the dying to leave this world without grief or pain. You can pray to the angels, and they will listen, but the best way to call them, I am told, is to laugh. Angels respond to delight, because that is what they’re made of. In fact, when people’s minds are clouded by anger or hatred, no angel can reach them.“, Doubleday an imprint of Transworld Publishers, London/Goldmann Verlag Bertelsmann.
- Ami Ronnberg, Kathleen Martin, The Archive For Research In Archetypal Symbolism, Das Buch der Symbole – Betrachtungen Zu Archetypischen Bildern, 2010, Taschen Verlag, Köln, Seite 26
- Der Neue Brockhaus, Allbuch in vier Bänden und einem Atlas; L-R, F. U. Brockhaus/Leipzig, Seite 1937